Arno Schuchter, Generali Vorstand für Vertrieb und Marketing, stand dem Echt. Sicher. Sein. Redaktionsteam Rede und Antwort zum Thema Digitalisierung.
Sehen Sie die Digitalisierung in der Versicherungsbranche positiv?
Ja, sehr sogar. Denn die Digitalisierung hat maßgeblichen Anteil an der Weiterentwicklung des Versicherungsgeschäfts. Über alle Vertriebswege werden Versicherungslösungen noch besser an den Kundenbedarf angepasst und mit innovativen Services sowie Präventions- und Assistance Angeboten kombiniert. Darüber hinaus tragen Digitalisierung, künstliche Intelligenz und Automatisierung wesentlich dazu bei, Services und Abläufe zu vereinfachen und Komplexitäten nachhaltig zu reduzieren. Der Verwaltungsaufwand für unsere Vertriebspartner wird dadurch reduziert und sie gewinnen mehr Zeit für das Wesentliche, nämlich für ihre Kunden.
Glauben Sie, brauchen die Kunden der Zukunft noch Versicherungsagenten vor Ort? Steigt durch Onlineangebote der Druck auf die Versicherungsagenten?
Auch wenn sich die Art der Kommunikation verändert hat, so bin ich fest davon überzeugt, dass der persönliche Kontakt vom Versicherungsagenten zum Kunden weiterhin ein wesentlicher Erfolgsfaktor sein wird. Online Abschlüsse entwickeln sich am heimischen Markt nur langsam und vorrangig bei einfachen Produkten. Der Vertrieb wird auch künftig primär persönlich erfolgen. Emotionale Themen wie die Absicherung des eigenen Lebens oder der Gesundheit sind in einem Gespräch von Mensch zu Mensch besser aufgehoben als auf einer Internetplattform.
Wie wichtig ist für Sie der Onlineauftritt der Agenturen mit Schadensformular etc.?
Eine regionale und digitale Präsenz sind gleichermaßen bedeutend, damit der Kunde seinen bevorzugten Vertriebsweg auswählen kann. Viele Kunden sind mittlerweile „hybrid“. Sie wollen zum Beispiel bei einer Beratung den persönlichen Kontakt, aber einfache Geschäftsfälle auch gerne mal digital erledigen. Wesentlich ist, dass der Einsatz neuer Technologien für Kunden und Agenten einen Mehrwert bringt.
Danke für das Interview!
(Interview aus der Mitgliederzeitung 01/20)